Streichinstrumente

 

Geige Blechblasinstrumente
Bratsche Holzblasinstrumente
Cello Schlagzeug und Perkussionsinstrumente
Kontrabass Tasteninstrumente
Bezugsquellen

Streichinstrumente Geige (Violine), Bratsche (Viola), Cello (Violoncello) und Kontrabass – sind in der Bau- und Spielweise asymmetrisch angelegt und beide Hände übernehmen unterschiedliche Aufgaben: Eine Hand ist die „Greifhand“, die andere die „Bogenhand“.  Von der Greifhand – normalerweise der linken – wird höchste Genauigkeit, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit verlangt. Dies ist zweifellos eine hohe Anforderung an die Beweglichkeit des Handgelenks und die Geschicklichkeit der Finger. Die Aufgabe der Bogenhand ist aber noch anspruchsvoller: Sie muss viele grob- und feinmotorische Bewegungsmuster beherrschen, von ihr ist Flexibilität und ein differenzierter Krafteinsatz gefordert. Durch den Bogenstrich wird der Klang erst hörbar gemacht, werden Klangfarbe, Dynamik und Artikulation nach außen transportiert. Dies ist mit dem musikalischen und künstlerischen Ausdruck verbunden. (Mengler, Musizieren mit links, 2010, S. 77 ff.) So erscheint es sinnvoll, dass Linkshänder*innen ein Streichinstrument „anders herum“ spielen, also den Bogen mit der linken Hand führen.

Immer mehr linkshändige professionelle Streicher*innen lernen auf Linksspielen um, immer mehr Instrumentallehrkräften erscheint es konsequent, dass linkshändige Geigen- oder Celloschüler*innen ihr Instrument links herum erlernen und spielen. Entgegen aller (Orchester-) Konventionen unterrichten sie aus Überzeugung links herum. Für Geigenbauer*innen wird es inzwischen selbstverständlicher, Instrumente umzubauen oder von Anfang an spiegelbildlich zu konzipieren. Einige bieten – ohne höhere Kosten – Linkshändermodelle zum Verkauf und zur Vermietung an. Professionelle Musiker*innen finden Geigenbaubetriebe, die ihnen Linksinstrumente von höchster Qualität neu bauen oder umbauen.

Beim Umbau müssen die Saiten umgespannt, der Steg und die Neigung des Griffbretts verändert sowie Stimme und Bassbalken im Innern des Corpus umgebaut werden. Bei einfacheren Schülerinstrumenten bedeutet es kaum klangliche Einbußen, wenn lediglich die Saiten anders herum aufgezogen und Griffbrett und Steg angepasst werden. In jedem Falle ist es bei Geige und Bratsche aber notwendig, die Stellung der Wirbel zu vertauschen. Außerdem sind ein passender Kinnhalter und eine entsprechende Schulterstütze erforderlich. Beim Umbau eines Cellos kann auf die aufwändige Veränderung der Wirbelstellung verzichtet werden. Für die gesamte Körperhaltung ist das Beibehalten der originalen Wirbelstellung sogar angenehmer. (Mengler, Musizieren mit links, 2010, S. 86 ff.)

Beispiele für links streichende professionelle Musiker*innen finden sich auf der Seite www.linksgespielt.de.