Artikel in „Scientific Reports“ zur Rückschulung

Die Umschulung linkshändiger Personen auf ihre nicht-dominante rechte Hand im Kindesalter war im deutschsprachigen Raum, insbesondere für das Schreiben, lange Zeit weit verbreitet.

In der Studie, die in Zusammenarbeit von der „Ersten deutschen Beratungs- und Informationsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder e.V.“ und der „Technischen Universität München“ durchgeführt wurde, untersucht, inwieweit das Schreiben mit der dominanten Hand im Erwachsenenalter erlernt werden kann. Dazu wurde die Kinematik der Schreibbewegungen umgeschulter linkshändiger Personen analysiert, während die Probanden ein zweijähriges Trainingsprogramm zur Rückschulung auf ihre linke Hand durchliefen.

Bei komplexen Schreibaufgaben (Satz, Text) verbesserte sich die Schreibleistung der Trainingsgruppe über den Programmverlauf hinweg signifikant, was die Effektivität des Rückschulungsprogramms belegt. Dennoch erreichten die Trainingsteilnehmer für die komplexen Aufgaben innerhalb der zwei Jahre nicht das Schreibniveau von nicht-umgeschulten linkshändigen Schreibern. Die diskutierten Erklärungsansätze umfassen unter anderem irreversible neuronale Veränderungen während der Umschulung in der Kindheit sowie die altersbedingte Abnahme der motorischen Lernfähigkeit.

Stetter, L., Sattler, J. B., Marquardt, C., & Hermsdörfer, J. (2023). Handwriting kinematics during learning to write with the dominant left hand in converted left-handers. Scientific Reports (13). doi.org/10.1038/s41598-023-28911-7

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