Blechblasinstrumente

 

Trompete Holzblasinstrbumente
Posaune / Zugposaune Schlagzeug und Perkussionsinstrumente
Tuba Streichinstrumente
Horn / Waldhorn / Flügelhorn Tasteninstrumente
Tenorhorn Zupfinstrumente
Euphonium Bezugsquellen

Die Trompete wird normalerweise mit der linken Hand gehalten und die Ventile mit der rechten Hand bedient. Somit ist die rechte Hand für die Koordination des Lippenansatzes mit der Tongebung zuständig, von den drei Spielfingern wird Schnelligkeit und differenzierte Kraftdosierung verlangt. Einfache Trompeten mit Pumpventilen, sogenannte Perinetventil-Trompeten, können auch links gegriffen werden, wobei nur der Fingerhaken für den kleinen Finger der linken Hand (Spielhand) versetzt werden muss. Dies wird von Linkshändern immer wieder praktiziert. Aus Sicht von Instrumentenbauern sei das Linksgreifen allerdings nur ein Kompromiss, der auf Kosten einer sauberen Intonation gehen könne.
Trompeten mit Zylinderdrehventilen und Druckvorkehrungen können nicht links gegriffen und müssen umgebaut werden. Ein derartiger Umbau – so, dass die Ventile mit der linken Hand bedient werden können – kommt heute durchaus vor und ist je nach Bauart und Zusatzeinrichtungen mehr oder weniger aufwändig. Verschiedene Instrumentenbauer bieten Linkshändertrompeten an.

Auch die klassische Zugposaune ist in ihrer normalen Bauweise ein Rechtshänderinstrument: Die linke Hand hält das Instrument in der Nähe des Mundstücks, die rechte Hand bedient den Zug, über den die Tonhöhe stufenlos verändert werden kann. Um die genaue Position des Zuges für einen Ton zu finden, braucht es ein besonderes Feingefühl in der Zughand – also normalerweise der rechten Hand. Da Zugposaunen in Teile zerlegbar sind, kann der Zug auch andersherum, um 180 Grad gedreht, angesteckt und mit der linken Hand bedient werden, was Linkshändern entgegenkommt und von Posaunisten sowie von jungen Instrumentalschülern bereits praktiziert wird.

Bei den häufig verwendeten Tenorbassposaunen (Quartposaunen) muss das Quartventil zum Linksspielen umgebaut werden. Der Umbau ist bei einfachen Ventilen nicht sehr aufwändig. Bei Bassposaunen ist der Umbau komplizierter, weil zwei Ventile umgebaut werden müssen.
Sonderanfertigungen für Linkshänder sind bei Instrumentenbauern erhältlich, wurden bisher allerdings noch selten angefragt.

Die Tuba ist das Bassinstrument der Bläsergruppe (im Orchester). Die Ventile werden nur mit der rechten Hand bedient – ebenso wie die anderen Modelle der tiefsten Blechblasinstrumente. Da beim Spiel nicht die schnelle Koordination der Fingerbewegungen oberste Priorität hat, stellt sich die Frage, ob und wie sich für Linkshänder*innen ein linksgriffiger Handgebrauch auswirkt. (Mengler, Musizieren mit links, 2010, S. 107) Soweit bekannt, wurde noch keine Tuba zum Linksspielen umgebaut.

Das Horn (Waldhorn) wird links gegriffen, was historisch bedingt ist: Bevor das Horn mit einer Ventiltechnik ausgestattet wurde, konnten die Töne außerhalb der Naturtonreihe nur durch „Stopfen“ mit der Hand im Inneren des Schalltrichters verändert werden, was Aufgabe der rechten Hand war. Bei den heutigen Hörnern, bei denen die Ventile mit der linken Hand bedient werden, ruht die rechte Hand im Schalltrichter und stützt das Horn. Sie wird im Wesentlichen zur Intonationskontrolle oder zur Veränderung der Klangfarbe gebraucht. (Mengler, Musizieren mit links, 2010, S. 102)
Somit scheint das Waldhorn ein ideales Linkshänderinstrument zu sein.

Wie das Horn ist auch die Wagnertuba (ca. 1870 nach Richard Wagners klanglichen Vorstellungen für seine Oper „Ring des Nibelungen“ entwickelt) linksgriffig gebaut. Trotz des Namens „Tuba“ gehört das Instrument zur Familie der Waldhörner und wird im Orchester von Hornisten gespielt.

Weitere Instrumente der Blechbläserfamilie, wie sie vor allem in Blaskapellen verwendet werden, sind Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton und Euphonium. Alle sind rechtsgriffig und lassen sich nicht ohne größeren Aufwand auf Linksspielen umbauen. Spezialanfertigungen für Linkshänder wurden bisher selten angefragt.